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Buchrezension und Rezept: Cornelia Adams – Gute Kartoffeln: Die große Liebe zur kleinen Knolle

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Unbenannt-1 KopieHalli Hallo!

Als Jule mich fragte, ob ich ein Buch über Kartoffelrezepte rezensieren möchte, war ich skeptisch. Wir mögen Kartoffeln eigentlich ganz gerne. Die Kids, der Mann, keiner lehnt sie so wirklich ab. Trotzdem gibt es fast immer dieselbe Sorte. Verarbeitet als Pommes, Kartoffelbrei, Kartoffelsalat (seit neuestem auch als Suppe) oder wenn es sein muss auch mal pur als Salzkartoffeln. Damit sind hier alle glücklich und keiner beschwert sich. Ich weiß, dass ich die Kartoffel mit diesem Kochverhalten bisher nicht ausreichend gewürdigt habe. Die viele Sorten die es gibt, festkochend, mehlig kochend, in verschiedenen Farben und Formen… Ach ja, da wäre so viel möglich. Und so führte mein schlechtes Gewissen, gepaart mit Neugierde und dem Wunsch nach Abwechslung dazu, dass ich dem Kartoffelbuch von Cornelia Adam eine Chance gab.

Cornelia Adams – Gute Kartoffeln: Die große Liebe zur kleinen Knolle

Cornelia Adam ist eine Ernährungs-Journalistin, die schon zahlreiche Kochbücher publiziert hat. Sie weiß zu beeindrucken und liefert gleich auf den ersten Seiten so viele interessante Fakten über diese kleine Knolle. Die Geschichte und die Sortenvielfalt werden beschrieben und jede einzelne Kartoffelsorte dann auch porträtiert. Kannte ich die Sorten Linda, Bamberger Hörnchen oder Laura bereits, so habe ich die Namen Bintje, Annabelle, Nicola und Heide-Sieglinde bisher nicht mit Kartoffeln in Verbindung gebracht, sondern eher mit Personen aus meiner Umgebung.

Nach diesem Überblick erhält man nützliche Tipps, die zum Gelingen eines Kartoffelgerichtes beitragen sollen. Die Unterschiede bei der Verarbeitung von mehlig kochenden, vorwiegend festkochenden und festkochenden Kartoffeln zum Beispiel. Es wird auch auf einige Kartoffelregionen in Deutschland eingegangen und auf die Lagerung. Man erhält Tipps, welche Kräuter zur Knolle passen. Im Rezeptteil kommen zudem Köche, Kartoffelexperten und sogar eine Kartoffelkönigin zu Wort, die ihre Lieblingsrezepte preisgeben. Das macht das gesamte Buch persönlicher und führt dazu, dass es nicht einfach nur eine schnöde Rezeptsammlung zum Thema Kartoffeln ist. Ein wirklich toller Überblick über die wichtigsten Fakten.

Nach einem letzten Check der zur Verarbeitung erforderlichen Küchengeräte, kommt man dann auch geradewegs zu den über 100 Rezepten. Dabei wurden folgende Kategorien berücksichtigt:

Suppen & Eintöpfe
Salate
Grundrezepte
Ofengerichte
Pfannengerichte
Beilagen aus Kartoffeln
Süßes & Gebackenes

Egal ob man Kartoffeln gegart, püriert, frittiert, gebacken, süß oder zu Teig verarbeitet mag, für jeden ist etwas dabei. Viele Standardrezepte, die einfach in ein Kartoffelbuch gehören, aber auch viele pfiffige Ideen aus der ganzen Welt. Zum Beispiel orientalischer Kartoffel-Möhrensalat, Papas arrugadas, Ensaladas russa, uvm.
Die Rezepte lesen sich wirklich allesamt gut. Allerdings ist mir gleich beim ersten durchblättern aufgefallen, dass insgesamt weniger Fotos enthalten sind als Rezepte. Das ist ja pauschal nicht weiter schlimm, denn wie Kartoffelbrei aussieht, weiß sicherlich jeder halbwegs ambitionierte Koch. Beim genaueren Rezepteschauen fielen mir dann allerdings einige Unstimmigkeiten auf. Das Bild von den Kräuter-Knoblauchkartoffeln sieht sehr toll und appetitlich aus. Vor allem durch den Kontrast mit den lila Zwiebeln, die leider nirgends im Rezept zu finden sind. Das Foto vom Kartoffel-Kräutersalat mit Räucherlachs zeigt einen tollen Salat mit Kartoffeln, Lachs, Gewürzgurken und Eiern. Im Rezept fehlen aber leider Eier und Gewürzgurken. Das sind nur zwei Beispiele dafür, dass die Fotos allesamt von unterschiedlichen Fotoanbietern stammen und nicht unbedingt das abgedruckte Rezept zeigen. Das ist extrem schade finde ich. Ich liebe Fotos in Kochbüchern. Die Fotos sind auch wirklich klasse. Aber was nützt es, wenn sie nicht das Endergebnis zeigen, sondern einfach nur ein anderes schönes Gericht? Ich suche Rezepte meist nach den Bildern aus. Was mir am meisten zusagt wird zuerst ausprobiert. Das ist natürlich nicht möglich, wenn man am Ende dann eventuell ein ganz anderes Ergebnis erhält, als das, was das Buch bildlich verspricht. Dann lieber konsequent keine Fotos, als falsche, finde ich.

Nachdem sich meine erste Enttäuschung gelegt hat, habe ich es dann aber doch gewagt und das ein oder andere ausprobiert. Gut waren die probierten Rezepte alle, lecker und leicht nachzukochen ebenfalls. So lecker, dass sie in meinen Augen auch eigene Fotos verdienen! Daher habe ich für Euch eine Suppe nachgekocht und das bildlich festgehalten … Eine Kartoffelsuppe …

Rezept

Erst vor kurzem haben meine Kids nämlich beschlossen, Kartoffelsuppe zu mögen. Einfach so. Von einem Tag auf den anderen. Plötzlich waren die Teller leer, wo sonst höchstens das Würstchen aus der Suppe geangelt wurde. Auf der Suche nach ein wenig Abwechslung im Suppenalltag habe ich dann dieses Rezept probiert. Ohne Würstchen, aber trotzdem sehr überzeugend.

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Fränkische Kartoffelsuppe

Zutaten für 4 Portionen

150 Gramm durchwachsenen Speck
2 Bund Suppengrün
1 große Zwiebel
600 Gramm mehlige Kartoffeln (Buchempfehlung Sorte Primura)
2 EL Öl
1 Liter Fleischbrühe
Salz Pfeffer
1 Teelöffel getrockneter Majoran
½ Bund Schnittlauch

Zubereitung

Den Speck ohne Schwarte würfeln. Gemüse, Zwiebel und Kartoffeln waschen, schälen und ebenfalls klein schneiden. In einem Topf Öl erhitzen und darin zuerst den Speck anbraten. Dann Zwiebeln und das Gemüse für fünf Minuten dazugeben. Anschließend die Kartoffel in den Topf geben und das Ganze mit Fleischbrühe aufgießen. Kurz aufkochen lassen und dann 25 Minuten bei geringerer Wärmezufuhr köcheln lassen. Danach die Kartoffeln mit einem Stampfer zerkleinern und die Suppe mit Salz, Pfeffer und Majoran abschmecken. Ich habe abweichend vom Buch einen Pürierstab genommen um auch das Gemüse zu zerkleinern (damit umgehe ich unangenehme Kinderfragen nach enthaltenem Gemüse…). Schnittlauch dazu und fertig ist das Süppchen.

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Gute Kartoffeln. Die große Liebe zur kleinen Knolle ist ein tolles Nachschlagewerk mit vielen interessanten Rezepten, die Freude an der Knolle wecken. Mit passenden Fotos wäre es ein Meisterwerk …

Buchdaten
Cornelia Adam
Gute Kartoffeln
Die große Liebe zur kleinen Knolle
Verlag: Dort-Hagenhausen
2012. 192 Seiten.
28,6 x 22,4 cm, gebunden
€ [D] 24,95
ISBN: 978-3863620097

Quelle: Rezensionsexemplar vom Dort-Hagenhausen-Verlag; vielen Dank!

Viele liebe Grüße

Susi

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