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Hallo, ihr Lieben!
Mein dritter Besuch in Hamburg hat mich spontanverliebt und herzverloren den Heimweg antreten lassen. Es war das erste Mal, dass ich mehr von der Hansestadt sehen durfte als einen stickigen Konzert- oder ausgebuchten Musicalsaal vor denen bereits vierrädrige Gefährte zur Rückreise nach Berlin warteten, die mich Hamburg nur im Vorbeiziehen und schemenhaft hinter spiegelnden Fensterscheiben betrachten ließen. Als ich nun als Gewinnerin eines Blogger-Workshops* erneut nach Hamburg reiste, habe ich deshalb ganz genau hingesehen und gierig alle Eindrücke und Bilder in mir aufgesogen um zu verstehen, weshalb die Stadt vielen die „Perle“ und schönste Stadt Deutschlands ist.
Begleitet mich auf meinem Weg durch die Speicherstadt in drei Spitzenrestaurants (dem Geheimtipp „Philipps“ im Karolinenviertel, dem berühmten und einzigen Drei-Sterne-Restaurant Deutschlands „The Table“ sowie in die Küche des sympathischen Thomas Martin, Chefkoch im „Louis C. Jacob“), zum Hafen und mit der Fähre am Elbstrand und dem Fischmarkt vorbei bis weit hinaus nach Blankenese, der letzten Station für uns Workshopteilnehmerinnen. Schaut mit mir zurück auf einen spannenden Tag mit professioneller Fotografie unter der Leitung von Fotograf Jan-Peter Westermann, ausgezeichnetem Essen und eine Stadt zum Verlieben.
Dieser Beitrag ist außerdem ein weiterer in unserer Reihe von Läden und Restaurants mit besonderem Konzept, die uns in unserer Heimatstadt Berlin oder auf unseren kulinarischen Reisen begegnen. Susi machte letzte Woche mit dem Kochhaus den Anfang.
Fototour Spitzenrestaurants Hamburgs
Das erste Kennenlernen des Workshop-Teams, des Fotografen, seines Azubis Patrick und den anderen Workshopteilnehmerinnen fand im Hauptquartier von Bookatable* in der historischen Deichstraße in der Innenstadt am Nikolaifleet statt. Der Workshop befasste sich mit dem Shooting on Location. Wir Blogger sollten lernen die verschiedenen Gegebenheiten vor Ort zu nutzen, schwierige Lichtverhältnisse zu meistern und darauf zu achten, die Speisen von ihrer schönsten Seite abzulichten.
Nach dem gemeinsamen Start ging es dann zum ersten Restaurant, dem „Philipps“ im Karolinenviertel. Hier gibt es feinste Küche zu fairen Preisen im gemütlich-stilvollen Ambiente mit Echtholztischen, chicen Stoffservietten und frischen Schnittblumen, außerdem eine wöchentlich wechselnde Mittagskarte sowie eine für saisonale Gerichte.
In mehrfacher Ausführung wurden uns zwei Gerichte (Rindercarpaccio mit Rucola und Sommertrüffeln und Kabeljau unter Caponata auf Saffranbett mit Tomatenschaum) zur Verfügung gestellt, die völlig unterschiedlich aus verschiedensten Blickwinkeln betrachtet und fotografiert wurden. Einige Teilnehmerinnen wählten nach Blick unter das Tischtuch den rustikalen Holztisch für einen Schuss von oben, andere shooteten das Gericht bei Tageslicht vor der Tür und entschieden sich für eine Draufsicht in den Händen eines Statisten. Ich fotografierte beide Gerichte von vorn im 90° Winkel, um beim Carpaccio die Fleischqualität und den Turm aus Rucola mit Sommertrüffeln hervorzuheben und beim Fisch das saftige Filet und die Struktur von Caponata und Safrancouscous.
Im Anschluss wurden die Bilder mit dem Fotografen am Laptop besprochen. Ein Richtig oder Falsch gab es nicht; dafür Lob was gut war und Tipps was hätte besser sein können. Mit der ersten konstruktiven Kritik im Kopf ging es für uns mit dem nächsten Highlight weiter: dem mit drei Michelin Sternen ausgezeichneten The Table.
Wenn es ein besonderes Konzept hervorzuheben gilt, dann ist es das des The Table. Tatsächlich verfügt das Gourmet-Restaurant nur über einen einzigen innovativ designten Tisch, an dem bis zu 20 Gäste in verschiedenen Gruppenzusammenstellungen Platz nehmen und ein 14-teiliges Menü mit kleinen bis größeren Gängen zu sich nehmen können. Immer im Blick: die offene Küche, in der eine weltoffene Cuisine mit verschiedenen kulturellen Einflüssen zubereitet wird. Eine passende Weinbegleitung und selbstgemischte, auf das Menü abgestimmte Musik runden das exklusive Konzept ab. Man könnte denken, bei so viel Liebe zum Detail und vor dem Hintergrund der höchstmöglichen Auszeichnung durch den Michelin herrscht eine strenge Etikette – doch weit gefehlt. Eine Kleiderordnung gibt es nicht; ein exklusiver Abend darf ebenso in Jeans und T-Shirt erlebt werden.
Gourmet-Koch Kevin Fehling (siehe Bild 6 oben) und sein Team bereiteten für uns eine Miniatur-Ausgabe eines Pastrami-Sandwiches vor, das auf einer Nachbildung des „Table“ serviert wurde. Jan-Peter Westermann riet zur Close-Up-Aufnahme, die alle Komponenten des exklusiven Minis gut darstellen sollte. Ich habe mich dagegen und für eine Aufnahme entschieden, die Teile der Einrichtung des The Table widergibt. So, wie der gedeckte Tisch aussieht, wenn man zum ersten Gang an ihm Platz nimmt. (Die Tische werden mit ledernen Platzdeckchen und einem Wasserglas gedeckt, später auch mit kupferfarbenem Besteck.)
Unsere letzte Station des Tages führte uns zunächst zum Hamburger Hafen und mit der Fähre schließlich an Hamburgs bekanntesten Plätzen vorbei (wie dem Elbstrand und dem Fischmarkt). Die Fahrt endete in Blankenese, wo wir das traditionsreiche Zwei-Sterne-Restaurant Jacobs (im Louis C. Jacob Hotel) mit Terrasse im Grünen direkt an der Elbe besuchten. Der sympathische Chefkoch Thomas Martin empfing uns dort in seiner Küche im Souterrain, wo wir dem fleißigen 40-köpfigen Team beim Zubereiten der Speisen zusehen konnten. Ganz anders als es das Klischee besagt herrscht in seiner Küche kein rauher Ton, sondern Chefkoch und Team arbeiten Hand in Hand, wobei die Speisekarte von den Ideen der Jüngeren durchaus profitiert.
Die letzte Aufgabe des Workshop-Tages lautete erst einmal: die gezückten Löffel beiseite und standhaft sein! Das verheißungsvolle Mousse-Törtchen mit Eishaube und Blattgoldkrönchen sollte nämlich zunächst in Szene gesetzt werden und möglichst ohne anzuschmelzen aufgenommen werden. Da hieß es schnell sein. Die wunderschöne Lindenterrasse war bereits geflutet vom Sonnenuntergang als die letzten Bilder im Kasten waren.
An das köstliche Dessert schloss sich schon bald der Heimweg an. Die Erinnerungen wogen schwer, ebenso die Eindrücke und Fülle an Wissenswertem des erlebnisreichen und wirklich wunderbaren Tages mit herzlichen Menschen.
Tipps aus dem Workshop
Der Tag in Begleitung des Profi-Fotografen war vollgepackt mit hilfreichen Tipps des Berufsfotografen. Einige habe ich für euch mitgenommen:
Das Wichtigste ist das Licht.
Möglichst bei Tageslicht fotografieren! Zu vermeiden sind Mischlichtsituationen, entweder durch Entfernen oder Ausschalten ungewünschter Kunstlichtquellen oder durch Abschirmen mit dem Reflektor oder auch mal dem eigenen Körper. Selbiges funktioniert auch bei Überbelichtung. Harte Schatten können durch Reflektor, helle Tüchter (hier reicht bereits ein Taschentuch) oder Alufolie gemindert werden.
Ein Stativ als Begleiter.
Ein Stativ lässt Belichtungszeiten zu, die aus der Hand nicht mehr gehalten werden können. Außerdem können längere Belichtungszeiten beim Fotografieren von Menschen zu interessanten (eingefrorenen) Bewegungseffekten führen. Habt ihr kein Stativ oder ist euch die Arbeit mit ihm zu umständlich: ISO hoch!
Anrichten nach euren Wünschen …
… und zum richtigen Zeitpunkt! Das Fotografieren von Eis oder Schäumen ist eine kurzweilige Angelegenheit. Oft sind es nur wenige Sekunden, in denen das Gericht so fotografiert werden kann, wie es der Koch aus der Küche gegeben hat. Nutzt einen leeren Teller als Platzhalter, um Kameraeinstellungen vorzunehmen und markiert euch die Stelle, an der das Geschirr gestanden hat, wenn ihr es für das finale Anrichten zurück in die Küche gebt. Wenn ihr eine andere Idee des Anrichtens habt, die das Gericht noch besser darstellt – sprecht mit dem Koch. Aller Eitel nützt nichts, wenn die Fotos am Ende nicht appetitlich aussehen.
***
Ich freue mich, wenn euch mein Bericht Lust auf Hamburg und seine Gastronomie gemacht hat und ihr vielleicht sogar etwas Neues mitnehmen konntet. Es muss ja nicht der Wunsch nach einem 300-Euro-Menü im The Table sein. ;)
Habt noch einen wunderbaren Tag
*Die Teilnahme am Bookatable Blogger-Workshop habe ich gewonnen. Dieser Beitrag enthält freiwillige Werbung; ein Honorar erhalte ich nicht.
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