Hallo, ihr Lieben!
Diese Woche widmen wir uns lauter leckeren Dingen, die im Ofen zubereitet werden können. Und was wäre da naheliegender, als mit einem Brot zu starten? :)
Brot selbst zu backen fasziniert mich immer wieder. Es scheint zu Beginn wie ein Hexenwerk Mehl mit Wasser, Hefe oder Sauerteig und wenigen anderen Zutaten zu mischen, zwischendrin wie ein Fluch, wenn der Teig nicht so erscheint, wie er soll, und nach weiteren mutigen Handgriffen und dem Platzieren auf dem Backstein wie ein Wunder, wenn es frisch hochbäckt und heiß und wohlig knisternd aus dem eigenen Ofen kommt. Und wenn es duftet, als hätte der Bäckermeister selbst mit in der Küche gestanden. Nur, dass du alleine bist. Glücklich und stolz mit geschwellter Brust, denn dieses wunderbare Backwerk ist durch deine Hände entstanden. Mit viel Liebe und mal mehr, mal weniger (Angst-)Schweiß.
Ich möchte euch heute einmal mehr ermutigen, all diese wunderbaren und aufregenden Gefühle mit mir – einer noch recht wenig geübten, aber enthusiastischen Brotbäckerin (hier geht es zu meinen bisherigen Backwerken) – zu teilen und selbst für euer täglich Brot auf dem Tisch Hand anzulegen. Mit diesem anfängertauglichen, besonders aromatischen und charismatischen Hefebrot (mal wieder nach einem Rezept von Lutz) ohne kneten und mit meiner bebilderten Anleitung dürfte euch der Einstieg nicht schwer fallen.
Rezept
Burebrot
Zutaten
Für den Vorteig
105 g Weizenvollkornmehl
105 g Wasser
2 g Frischhefe
… mit einer Gabel verrühren, bis keine Mehlnester mehr zu sehen sind, anschließend für 22 bis 24 Stunden locker abgedeckt in den Kühlschrank stellen (ca. 6 bis 8 Grad)
Für den Hauptteig
Vorteig
290 g Weizenmehl 550
135 g Roggenmehl 1150
175 g Wasser (50°C)
175 g Milch (3,8% Fett, zimmerwarm)
3 g Frischhefe
11 g Salz
Außerdem eine Sprühflasche mit kaltem Wasser oder eine Schale mit Wasser für den Ofenboden zum Schwaden
Teigzustände v.l.n.r.: Vorteig nach der Kühlschrankgare, Hauptteig nach dem ersten Falten, Hauptteig nach dem zweiten Falten, Teig nach 90 Minuten Gare, Teig nach dem Rundformen im Gärkorb, Teig mit Einschnitt vor dem Einschießen
Zubereitung
Alle Zutaten für den Hauptteig mit den Händen vermengen bis keine Mehlnester mehr zu sehen sind; der Teig ist sehr klebrig und weich. Anschließend locker abgedeckt (zum Beispiel mit einer Duschhaube) für insgesamt 90 Minuten gehen lassen. Nach 30 und 60 Minuten je einmal falten. Nach den vollen 90 Minuten das Brot mithilfe von Mehl rundwirken und mit Schluss nach oben in einen gut bemehlten Gärkorb für 60 Minuten gehen lassen. Nun auch den Ofen mit Backstein (oder einem umgedrehten Backblech) auf 250°C vorheizen.
Das Brot mit Schluss nach unten auf einen gut bemehlten Brotschieber setzen, mit einem scharfen Messer* kreuzweise einschneiden und in den Ofen einschießen. Eine Schale mit Wasser auf den Ofenboden stellen oder die Wände mit der Sprühflasche großzügig besprühen, dann den Ofen schnell schließen.
Für 15 Minuten bei 250°C backen, anschließend den Schwaden ablassen und die Temperatur auf 220°C senken. Weitere 35 Minuten (insgesamt also 50 Minuten) backen.
Dieses wunderbar-aromatische Brot hat es bei uns jetzt bereits mehrfach zum Wochenende auf den Frühstücks- und Abendbrotstisch geschafft, weshalb es mein Beitrag zum aktuellen Bread Baking Day (#75) ist, der diesmal von Immer wieder sonntags und wie immer zusammen mit Zorra ausgerichtet wird.
Wenn ihr das Brot nun gern nachbacken würdet, aber noch Fragen habt, helfe ich gern! Wäre doch gelacht, wenn wir das nicht gemeinsam „gebacken kriegen“. ;)
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14 Kommentare
Sandra Gu
30/06/2015 atEin wirklich schönes Brot, Rezept nehme ich gleich mal mit :)
Jule
30/06/2015 atEs wird dir gefallen, wenn du es nachbäckst. Da bin ich mir sicher!
Biggi
01/07/2015 atHallo,
ich habe das auch mal gemacht, dann war mein Backofen kaputt, ich werde nie mehr Wasser uf den Backofen kippen, besser einfach schon zum Aufheizen eine Tasse mit heißem Wasser reinstellen, der Backofen hält dann länger und das Brot gelingt auch damit, es ist sehr lecker und locker, hat einen feinen leckeren Geschmack.
Biggi
Jule
02/07/2015 atLiebe Biggi,
bist du sicher, dass es an dem Wasser lag? Mein Ofen ist jetzt wahrlich nicht neu, nicht mal ein Markengerät, und schlägt sich bislang sehr wacker. Um noch mehr Dampf zu erzeugen als es eine Tasse mit Wasser tun kann, könnte man auch eine Aluschale mit erhitzen und das Wasser dort hinein kippen. Ich versuche daran zu denken, diese Möglichkeit bei den nächsten Rezepten mit anzugeben.
Herzlichen Dank jedenfalls für deine Rückmeldung!
Liebe Grüße
Jule
Ralf
17/02/2016 atLiebe Jule,
das ist Folter für den Backofen!
Die heiße Backofenmuffel und oben drauf das Email, was ja nichts anderes als gefärbtes Glas ist. Da jetzt kaltes Wasser drauf kippen, ist ein Schock für die Materialien. Je nach Hersteller, Konstruktion der Muffel platzt die Emaillierung ab! Mal abgesehen von der Verbrennungsgefahr! Einfach eine Schale mit kaltem Wasser in den Ofen, das Wasser verdampft und die entstehende Feuchtigkeit reicht aus. Oder mit einer Sprühflasche für Blumen, fein vernebeltes Wasser in den Ofen spritzen. Auch hier Vorsicht, der entstehende Dampf ist verdammt heiß, Verbrennungsgefahr! Oder in den Sauren Apfel beißen, und einen neuen modernen Backofen mit Dampfunterstützung kaufen!Dann wird der gezielt Dampf in die Muffel sprühen. viele Grüße Ralf
Jule
18/02/2016 atLieber Ralf,
du hast recht. Mein alter Ofen hat die Folter bisher ohne Murren mitgemacht, im neuen heizt aber entweder eine Schale mit oder es kommt tatsächlich die Sprühflasche zum Einsatz. Die Rezepte habe ich daraufhin noch nicht angepasst, werde es Dank deinem Kommentar nun aber tun – herzlichen Dank!
Viele Grüße
Jule
zorra
13/07/2015 atPerfekt geworden und du musst deine Backkunst nicht unter den Scheffel stellen. ;-) Wirklich nicht.
Jule
13/07/2015 atDas ist ein schönes Lob von dir, Zorra – lieben Dank! :)
Dirk
23/07/2015 atHallo Jule ,
wann werden die beiden Teigsorten denn vermengt?
Danke Gruß
Jule
23/07/2015 atHallo Dirk,
der Vorteig wird nach der Kühlschrankgare mit den restlichen Zutaten des Hauptteigs vermengt. Würde mich freuen, wenn du dich an dem Brot mal probierst!
Viele Grüße
Jule
Dirk
26/07/2015 atHallo Jule,das Brot schmeckt super,esse aber auch gern dein Artisan,das ist so herrlich schnell gemacht.Vielen Dank für die prima Anleitung für Anfänger wie mich…
Jule
26/07/2015 atHallo Dirk,
das ist ja klasse, dass das Backen nach meiner Anleitung so gut geklappt hat. Dank dir für deine nette Rückmeldung!
Viele Grüße
Jule
Mandy
25/02/2019 atDas Rezept klingt super. Kann man das auch mit Sauerteig machen und ohne Hefe? Oder hättest du ein ähnliches Rezept, eben nur mit Sauerteig?
Vielen Dank und liebe Grüße
Mandy
Jule
19/04/2019 atLiebe Mandy,
leider gibt es zurzeit kein reines Sauerteigbrot auf dem Blog. Mein Kartoffelbrot enthält nur 2 Gramm Trockenhefe. Hier könntest du versuchen, die Hefe durch eine längere Gehzeit oder etwas mehr Sauerteig zu ersetzen: https://www.kochmaedchen.de/rezept-sauerteig-kartoffelbrot-mit-kefir-ohne-weizen/ Meinen Roggenbauer mit viel Roggen kann ich Dir auch empfehlen: https://www.kochmaedchen.de/rezept-mein-lieblingsbrot-roggenbauer-roggenbrot/ aber auch hier ist ein kleiner Teil Hefe im Teig.
Liebe Grüße
Jule