Halli Hallo!
Dieser Blogpost konnte nur entstehen, weil ich auf die Verkaufstrategien meines liebsten Supermarktes hereingefallen bin. Das passiert mir glatt immer mal wieder, obwohl ich mein Bestes gebe, um nicht Opfer der Verkaufstricks zu werden. Für euch spring ein Colakraut Sirup dabei heraus. Aber lest selbst….
Wie ich zum Colakraut-Sirup gekommen bin….
Ich bin Foodblogger, ein mündiger Fernsehschauer und Zeitungsleser. Ich weiß, welche Tricks Supermärkte anwenden um meinen Einkauf teurer zu machen, mich länger in ihren unübersichtlichen Regalreihen zu halten und in mir Gelüste zu wecken, die ich bisher nicht kannte.
Ich bin pfiffig und bücke mich für billigere Produkte in den unteren Regalreihen. Ich vergleiche, kaufe bio und informiere mich. Mich kann man nicht so schnell austricksen. Rede ich mir zumindest ein. Ich laufe gerne anders herum als vorgesehen durch den Supermarkt. Schließlich mag ich es undurchschaubar zu sein.
Aber manchmal bin ich machtlos. Da versuche ich standhaft zu bleiben und nur notwendige Dinge zu kaufen, aber schaffe es einfach nicht. Da ist die Versuchung so groß oder ich so schwach.
Kennt ihr das? Wem geht es genauso?
So geschehen bei dem Colakraut, das letztens im Supermarkt einfach so im Weg stand. Es stand da schon im letzten Jahr. Damals konnte ich widerstehen. Kräuter, die intensiv nach Cola riechen, das kann nicht gesund sein. Ich vermutete Chemie, reine Chemie und habe den Topf einfach da gelassen. Tja dieses Jahr hatte ich einen schwachen Moment und plötzlich befand sich Colakraut in meinem Einkaufswagen. Zu Testzwecke natürlich. Für den Blog. Quasi für einen guten Zweck.
Zu Hause habe ich festgestellt, dass der Duft keinesfalls Chemie ist, sondern reine Natur. Ich habe mich belesen und informiert. Über Anbau und Verwendung. Ja und ich habe mich riesig gefreut, dass ich einmal im richtigen Moment schwach geworden bin.
Cola als Getränk für die Kinder?
Cola ist ja bei uns zu Hause für die Kids tabu. Sie fragen immer mal wieder aber akzeptieren ein nein. Wenn sie selbst entscheiden könnten, dann gäbe es Cola statt Wasser. Aber ich bin der Chef. Das ist Fakt und daran gibt es in diesem Fall auch nichts zu rütteln.
Wenn allerdings Cola weniger ungesund wäre. Mit weniger Zucker, keinen Farbstoffen und ohne künstliche Aromen, dann spräche eigentlich nichts gegen ein Glas Cola dann und wann. Daher habe ich den Test gewagt und Cola aus Colakraut hergestellt.
Bevor ihr erfahrt wie der Versuch ausgegangen ist, möchte ich euch aber erstmal ein wenig mehr über das Colakraut erzählen. Falls ihr im Supermarkt oder im Gartenmarkt einmal darüber stolpert. Dann seid ihr informierter als ich ;-)
Was ist Cola-Kraut?
Hinter Colakraut verbirgt sich die Pflanze Ebenraute. Ein aromatisches Kraut, das im Handel in zwei Geschmacksrichtungen angeboten wird. Entweder als Zitronenebenraute oder Kampferebenraute mit colaähnlichem Duft.
Die Ebenraute (auf dem Foto im Hintergrund) ist eine mehrjährige, winterharte Pflanze. Sie eignet sich nicht nur zum Kochen, sondern kann auch in den Garten oder auf dem Balkon gepflanzt werden. Dort wächst sie als Strauch und verströmt einen sehr aromatischen Geruch.
Ebenraute blüht im Sommer und kann bis in den Herbst geerntet werden. Die Pflanze mag es sonnig, ist pflegeleicht und sollte lediglich im Frühjahr zurückgeschnitten werden.
Wie verwendet man Cola-Kraut?
Ebenraute wurde schon im Mittelalter als Heilkraut verwendet. Die Pflanze hat eine krampflösende und antientzündliche Wirkung. Sie beruhigt und unterstützt die Nieren – und Blasenfunktion. Ursache dafür sind die im Kraut enthaltenen Gerb- und Bitterstoffe.
Das Kraut eignet sich für Kräuterwickel. Es kann als Tee getrunken oder als Würzkraut gegessen werden. Bei Magenproblemen oder auch Menstruationsbeschwerden lohnt es, das Heilkraut einmal auszuprobieren. Lediglich Schwangere sollten beim Genuss vorsichtig sein.
Neben diesen medizinischen Aspekten kann man Ebenraute wunderbar in der Küche verwenden. Perfekt passt das Colakraut zu fettem Fleisch oder Salaten. Es hat einen leicht bitteren Geschmack und sollte daher sparsam eingesetzt werden. Am besten verwendet man nur die Pflanzenspitzen, da diese nicht zu bitter sind. Colakraut kann frisch oder getrocknet eingesetzt werden. Das Aroma geht nicht verloren.
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Die beste Einsatzmöglichkeit ist natürlich die Verwendung als Kräutersirup (Colakraut-Sirup) für die selbst hergestellte Cola. Natürliches Aroma statt künstliches. Ohne Koffein und bei Bedarf auch ohne Farbstoffe. Hier dürfen Kinder also auch gerne einmal zugreifen.
Rezept Colakraut Sirup
Cola selber machen aus Colakraut-Sirup
Durch Zugabe von karamellisiertem Zucker nimmt der Colaukraut-Sirup Farbe an. Durch einige Spritzer Zuckercouleur bekommt das Getränk dann das typische Aussehen von Cola. Der Colageschmack ist aber auch ohne Farbe deutlich schmeckbar. Meine Kinder haben es gemocht und waren fasziniert, dass man so ein Getränk aus Kräutern herstellen kann. Experiment geglückt!
Zutaten für 4 kleine Fläschen Colokraut- Sirup
10 Teelöffel Spitzen des Cola-Krauts
750 Gramm Zucker
1,5 Liter Wasser
100 ml Zitronensaft
ggf. einige Tropfen Zuckercouleur
Zubereitung
Die Spitzen des Cola-Krauts abzupfen.
Das Wasser in einem Topf erhitzen.
Parallel den Zucker in 2 Portionen in der Pfanne karamellisieren lassen. Wenn er flüssig wird, dann ist er fertig und kann vorsichtig zum Wasser gegeben werden.
Der karamellisierte Zucker löst sich unter Rühren im Wasser auf. Natürlich könnt ihr diesen Schritt auch auslassen und den Zucker einfach so zum Wasser geben.
Das kochende Zuckerwasser von der Herdplatte nehmen und den Zitronensaft dazugießen. Das Cola-Kraut vorsichtig unterrühren und die Flüssigkeit langsam auskühlen lassen.
Abgekühlt und abgedeckt über Nacht zum Ziehen in den Kühlschrank stellen. Frühestens nach 24 Stunden den Sirup durch ein sehr feines Sieb geben. Alternativ kann der Sirup auch durch ein sauberes Tuch gefiltert werden.
Die Flüssigkeit noch einmal aufkochen lassen und dann sofort in die Flaschen gießen und verschließen.
Ich gebe die Flaschen vorher bei 120 Grad für 15 Minuten in den Backofen. Dann sind Sie keimfrei und der Sirup hält sich besser.
Zum Servieren dann die Wunschmenge Sirup mit Sprudelwasser aufgießen und bei Bedarf einen Tropfen Zuckercouleur pro Glas dazugeben.
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Manchmal lohnt es sich einfach, schwach zu werden und neue Dinge auszuprobieren. Bleibt neugierig und interessiert und lasst euch von neuen Geschmäckern überraschen!
Dafür bietet das verlängerte Wochenende jede Menge Zeit! Also ab mit euch in den Supermarkt!
Liebe Grüße!
27 Kommentare
Dila vs. Kitchen
30/09/2016 atLiebe Susi, irgendwie habe ich bis jetzt immer gedacht, ich würde so ziemlich alles aus dem Food-Bereich schon kennen. Du hast mich gerade eines besseren belehrt. Von Cola-Kraut hab ich absolut noch nie was gehört. Und gesehen leider auch nicht. Dein Rezept liest sich aber so wunderbar, dass ich in nächster Zeit mal die Augen offen halten muss. Magst du mir verraten, in welchem Supermarkt du das Kraut entdeckt hast?
Liebe Grüße
Moni
Susi
30/09/2016 atLiebe Moni,
da freu ich mich, dass ich Dich neugierig gemacht habe. Bei uns im Kaufland steht es immer mal wieder. Allerdings findest Du es auch im Baummarkt und auch bei Amazon kann man es online bestellen.
Probiers aus, das Kraut ist wirklich faszinierend!
Liebe Grüße!
Susi
Markus
02/10/2016 atAlso ich habe als Kind auch sehr wenig Cola getrunken, gab es einfach nicht in der Küche, was auch ganz vernünftig war. Das hier sieht mir nach einer wirklichen raffinierten Alternative aus und zudem liebe ich Sirup. Vor allem Holundersirup.
Sehr schöne Seite :)
Susi
03/10/2016 atLieber Markus,
vielen Dank für Deine lieben Worte!
Viele Grüße aus Berlin!
Susi
Veronica
21/04/2017 atLiebe Susi,
lieben Dank für das Rezept. Wir haben den Colastrauch letztens in einem Kräutermarkt entdeckt und werden das Rezept mal ausprobieren.
Da du genau wie ich auf Chemie verzichten willst, dann ist es besser auf den Zuckercouleur zu verzichten.
Herzliche Grüße aus dem Saarland
Veronica
Susi
23/04/2017 atLiebe Veronica,
da hast Du Recht, nur ohne Zuckercouleur ist es wirklich ohne Chemie. Daher ist der Sirup in den Flaschen (auf den Fotos) auch ohne. Lediglich fürs Foto habe ich das Glas optisch auf Cola getrimmt ;-). Den Colageschmack hat man in jedem Fall auch ohne Zuckercouleur.
Liebe Grüße!
Susi
saida
22/06/2017 atLiebe Susi,
im Internet lauern ja viele Cola-rezepte aber deins hat mich mehr fasziniert. Von Cola-kraut hatte ich bisher noch nie gehört. Ich habe es sofort bestellt und gestern ist es nun angekommen. Ich habe das Rezept nun ausprobiert und bin gespannt wie es morgen schmecken wird. Wenn’s mir und meinem Mann schmecken sollte, werde ich’s das nächste mal mit xylit anstatt Rohrzucker zubereiten, da es gesünder ist.
Danke für das Rezept
Lieben Gruß
Saida
Susi
26/06/2017 atLiebe Saida,
wie hat es euch geschmeckt? Kann man Sirup mit Xylit herstellen? Das habe ich selbst noch nie probiert! Liebe Grüße! Susi
Thom
13/07/2017 atDas Rezept klingt schon interessant.
Bei 750gr Zucker wage ich aber mal die These, dass es nicht unbedingt gesünder ist als eine Cola aus dem Handel. Wenn unsere Kinder alle Jubeljahre mal eine Kola trinken, dann darf es auch eine aus dem Handel sein.
Susi
14/07/2017 atLieber Thom,
der Vorteil am Sirup ist, dass Du die Süße selbst bestimmen kannst. Das Rezept ergibt so viel Sirup, dass man davon unzählige Liter Getränk herstellen kann. Aber gegen gelegentlich mal nen Glas Cola ist natürlich auch nichts einzuwenden. Wobei, lass das nicht meine Kinder hören, die dürfen hier bei uns keine Cola trinken…
Liebe Grüße!
Susi
Laura
22/07/2018 atIm ersten Moment dachte ich auch: hoi, 750g Zucker ist ja fast wie das Original…!
Aber das Original wird 1:1 getrunken, dies hier wird ja ein Sirup. Also vielleicht 1:10 getrunken. Dann ist es deutlich weniger und absolut ok. Ich werde es mal testen und trotzdem Versuchen auf ca. 1/3 Zucker zu reduzieren. Cooles, einfaches Rezept.
Es gibt inzwischen eine „Öko-Cola“ und ein Sirup aus Österreich, die mit dem colakraut hergestellt wird. Ich habe es mal zu testzwecken bestellt und bin gespannt wie der Vergleich ist!
LG
Susi
10/08/2018 atLiebe Laura,
hast Du das Kraut schon probiert? Das mit der Öko-Cola ist ja spannend und sicherlich eine gute Alternative zur normalen Cola.
Viele Grüße!
Susi
Steff
12/11/2017 atHallo Susi,
genau das wonach ich gesucht habe, Danke für Deine Arbeit das ins net zu stellen, werde das demnächst ausprobieren!
Steff
Susi
12/11/2017 atHallo Steff,
gerne! Ich bin gespannt wie Dir die Cola nach diesem Rezept schmeckt.
Liebe Grüße!
Susi
Batschpeng
14/11/2017 atHallihallo! :)
Kann man das fertige Getränk denn nun irgendwie mit dem Geschmack von Cola vergleichen?
Was sind die Unetrschiede?
Ganz liebe Grüße!
Susi
22/11/2017 atHalli Hallo,
das Kraut riecht wie Cola und hat den selben Geschmack wie Cola. Natürlich nicht so intensiv. Mit den Sirup kannst Du einfach besser die Süße dosieren.
Liebe Grüße!
Susi
Regina
12/05/2018 atHallo, super einfaches Rezept!!! Ich habe es jetzt schon zum 3.mal gemacht und diesmal etwas abgewandelt: 500g Zucker und 125ml Kokosblütensirup = Colafarbe😀 genial!
Susi
13/05/2018 atLiebe Regina,
das freut mich. Mit Kokosblütensirup schmeckt das bestimmt auch super. Das muss ich bei Gelegenheit unbedingt ausprobieren! Danke für den Tipp!
Liebe Grüße!
Susi
Cola aus dem Colastrauch | Sofies viele Welten
30/05/2018 at[…] Wir haben die Pflanze vor ein paar Wochen wiederentdeckt, als eine Bekannte davon erzählte, wie traurig ihr Sohn sei, dass er kein Cola trinken könne. Er reagiere sofort sehr aggressiv und mit großer Unruhe. Dennoch wolle er nicht immer zurückstecken, wenn seine Freunde das süße Koffeingetränk trinken. Das konnten wir gut verstehen. Also mussten Alternativen her. Die Eberraute kannten wir eigentlich schon länger, hatten sie aber über die Jahre ganz vergessen. Aus dem Kraut stellten wir nun einen Sirup her, der auch für Kinder völlig unbedenklich ist. Die Pflanzen sind in jeder gut sortierten Gärtnerei oder im Gartencenter erhältlich. Das Rezept und die Anleitung für den Cola-Sirup gibt es auf dem Blog des „Kochmädchens“. […]
Tobias
03/06/2018 atHallo an alle die das testen.
Ich wollte hier nur warnen, nicht abhalten von der Verwendung des Karamellzuckers.
Heisser, flüssiger Karamellzucker in kochendes Wasser zu gießen=explosion!
Meine Küche schaut nicht gut aus. Bis zu 2m rund um den Herd sind Karamellspritzer auf den Möbeln und dem Boden…:-(
Susi
05/06/2018 atLieber Tobias,
danke für Deinen Hinweis. Das tut mir leid um Deine Möbel!!!! Mit „erhitzen“ im Rezept meinte ich in jedem Fall nicht kochen lassen. Das schreiben ich noch einmal genauer ins Rezept!
Viele liebe Grüße!
Susi
Carmen
16/06/2018 atHallo liebe Susi,
bin zufällig auf deinen Blog und dieses Rezept gestoßen. Ich leibe den Geschmackt von Cola, allerdings gefällt mir nicht so gut, dass es sich um eine Chemiepampe handelt. Deswegen bin hellauf begeistert von dem Rezept und werde nach dem Kraut Ausschau halten und es testen.
Grüße Carmen
Susi
20/06/2018 atLiebe Carmen,
ich wünsche Dir viel Spaß beim Ausprobieren! Das Colakraut findest Du bestimmt im Baummarkt oder mit ein wenig Glück sogar im Supermarkt. Lass es Dir schmecken!
Liebe Grüße!
Susi
Katja
05/07/2018 atHallo liebe Susi,
vielen, vielen Dank für das tolle Rezept! Mich würde, bevor ich es ausprobiere, nur noch interessieren, ob der Sirup tatsächlich nach dem handelsüblichen Cola schmeckt oder ob der etwas bittere Geschmack des Krautes durchkommt?
Vielen Dank. LG aus Österreich
Susi
18/07/2018 atLiebe Katja,
das Kraut riecht nach Cola und schmeckt auch nach Cola. Natürlich ist der Geschmack am Ende nicht 1:1. Schließelich findet man das Geheimrezept von Coca Cola nirgends…
Viel Spaß beim Probieren!
Liebe Grüße!
Susi
Mactatus
10/08/2018 atHallo Susi,
ich will mich erst einmal für das Rezept bedanken. Sobald ich eine dieser Pflanzen im Laden finde, werde ich mir eine kaufen und das Rezept ausprobieren.
Vielen Dank dafür.
Ich muss jedoch eine Kleinigkeit bemängeln. Du schreibst die ganze Zeit über von einer Ebenraute, da muss ich dich korrigieren. Das Cola-Kraut heißt eigentlich Eberraute. Den Botanischen Namen spare ich mir mal :p
Mit freundlichem Gruß
Mac
Susi
16/10/2018 atHallo Mac,
da hast Du natürlich absolut Recht. Verrückt, wie sich dieser Fehler einschleichen konnte und dass er vorher auch niemanden aufgefallen ist! Danke, dass Du Bescheid gegeben hast!
Liebe Grüße!
Susi