Hallo, ihr Lieben!
Diese Woche haben wir unter das Motto „Länderküche“ gestellt und wollen mit euch zusammen einige schöne Ziele kulinarisch bereisen. Den Anfang macht Schweden mit dem wohl bekanntesten seiner Gerichte. Nicht zuletzt weil es auf dem Dauerspeiseplan des beliebten skandinavischen Möbelhauses steht …
Beim Besuch des großen Schweden sind einige Dinge bisher immer Pflicht gewesen: die Küchenabteilung, daraus Spülbürsten (ich liebe sie und kann nicht ohne), Kleinkram (bevorzugt Deko, Platzdeckchen oder/und Kerzen) und der obligatorische Besuch im Restaurant – und dann hieß es Köttbullar fassen. Für mich mit Salzkartoffeln, für Kind und Mann mit Pommes. Ich muss dazu sagen, dass wir äußerst selten dort sind, sich die Tradition aber rasend schnell einbürgerte; Gewohnheitstierchen, wie wir halt sind.
Was mich an den Köttbullar bisher störte, war die Konsistenz. Ein wenig zu weich waren sie mir – gummiartig -, aber so fest wie Buletten (wie wir Berliner zu Frikadellen/Fleischbällchen/Pflanzerln sagen) dürfen sie auch nicht sein. Ja, und die Pulversoße war jetzt auch nicht so spannend, von ihren Inhaltsstoffen ganz zu schweigen. Trotzdem hatte die Kombination etwas Magisches an sich, dem wir uns – trotz aller guter Vorsätze für gesunde Kost ohne Geschmacksverstärkern aus Tüten und Co. – nicht entziehen konnten.
Bisher. Denn ich habe DAS Rezept gefunden, das alles an der Rezeptur des Schweden so viel besser macht. Frisches Rindfleisch mit gegarten Kartoffeln und einem Schuss Sahne im Teig, die sie so unvergleichlich zart und aromatisch, aber nicht zu weich im Biss, macht und eine Sahnesoße aus den losgelösten Röststoffen der Fleischbällchen, die einreduziert eine besonders rahmige Konsistenz erhält. Nur die Preiselbeeren, die gibt es weiterhin aus dem Glas und ich schäme mich keineswegs dafür. Auch nicht, dass ich darauf bestehe, dass ihr dieses Rezept ausprobiert und riskiert, beim nächsten Schwedenbesuch mehr Taler für Unnützes, aber Schönes, in der Tasche zu haben, anstatt sie für Kantinenessen auszugeben. ;)
Rezept
Köttbullar mit Rahmsoße
Das Rezept ergibt etwa 50 kleine Köttbullar und Sauce für 3 bis 4 Personen.
Ich habe die Kartoffeln für den Fleischteig zuerst gekocht, drei Stückchen (ca. 50 g) für die Fleischmasse mit kaltem Wasser abgeschreckt und anschließend gerieben. Solltet ihr keine Kartoffeln dazu servieren, könnt ihr auch bereits fertig gegarte Kartoffelreste unterarbeiten. Die Kartoffeln sind entscheidend für die feine Konsistenz der Bällchen und sollten nicht weggelassen oder ersetzt werden!
Zutaten
Für die Köttbullar
500 g Rindergehacktes
1 kleine Zwiebel, gerieben
50 g gekochte Kartoffeln, gerieben
4 EL Sahne
Ggf. ein EL Semmelbrösel
Meersalz
Schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen
Öl zum Anbraten
Für die Soße
500 g Sahne
Meersalz
Schwarzer Pfeffer
Preiselbeeren zum Garnieren
Zubereitung
Aus den Zutaten für die Köttbullar einen geschmeidigen Fleischteig herstellen, anschließend jeweils eine teelöffelgroße Menge zu Bällchen formen.
Etwas Öl in einer großen Pfanne heiß werden lassen und die Köttbullar darin in zwei Portionen scharf anbraten. Herausnehmen und den Bratensatz mit der Sahne lösen. Salzen, pfeffern und einige Minuten einreduzieren lassen. Die Soße anschließend durch ein feines Sieb passieren, dann die Hackbällchen zurück in die Pfanne geben und zusammen mit der Soße ein weiteres Mal kurz einköcheln lassen.
Mit Kartoffeln, Pommes oder Kartoffelbrei und Preiselbeeren servieren.
Mit meinen Köttbullar nehme ich am wunderbaren Blogevent „Koch die Tüte ohne Tüte“ von Armor und Kartoffelsack teil, in dem es darum geht, typische Tütenprodukte ohne das Fertigprodukt nachzukochen. Ein schönes Thema, auf deren Zusammenfassung ich unglaublich gespannt bin!
Liebe Grüße
2 Kommentare
Sandra Gu
22/06/2015 atOh ja! Bei uns ist es so, dass der Mann immer auf die Bällchen besteht, wobei wir maximal 2x im Jahr beim Schweden sind, wenn überhaupt…
Ich bereite sich auch lieber selbst zu. Und wie Du schon schreibst, wichtig sind die Kartoffeln in der Fleischmasse :D
Amor&Kartoffelsack
23/06/2015 atHallo Jule!
Ikea sollte dich einstellen :) Deine sehen viel leckerer aus.
Herzlichen Dank für deine Teilnahme! Abstimmmen nicht vergessen, gell ;)
Viele liebe Grüße, Sonja