Hallo, ihr Lieben!
Manche Sachen können noch so einfach sein, auf die Raffinesse kommt es an! Raffiniert finde ich (auch wenn dies längst nicht neu ist), eine Bolognese mehrere Stunden kochen zu lassen, um den vollen Geschmack aus ihr herauszuholen – aber einfach ist das wahrlich nicht! Wenn man nämlich schon am Morgen beschließt, so ein Sößchen leise vor sich hin köcheln zu lassen, während man (in dem Falle ich) das Frühstück der Vorfreude halber spart, dann stößt man (ich!) schnell an seine Grenzen.
Grenze Nummer eins war nach ca. 30 Minuten erreicht. Dann nämlich tauchte mein innerer Schweinehund das erste Mal verstohlen einen Löffel in das Ragout. Selbstverständlich nur, um es abzuschmecken. Und siehe da! Salz fehlte! Also munter hinein mit dem Salz – und hinterher mit dem Löffel! Man könnte ja zu zaghaft gewesen sein. Dieses (Trauer-)Spiel wiederholte sich dann einige weitere Male, bis die Soße nicht nur ausreichend verkostet, sondern ich auch halb satt war. -.- Geschmeckt hat es dann aber trotzdem und das überschwängliche Lob, das ich dafür von meinem Liebsten einheimste, bestärkt meinen Schweinehund, das nächste Mal wieder so ausgiebig vorher zu naschen. ;)
Zutaten
500 g Tatar oder Rindergehacktes
4 kleine Möhren
1 schmale Stange Porree (nur das Grüne und Hellgrüne verwenden)
1/2 Zucchini
1 große Zwiebel
2 Knoblauchzehen
2 EL Tomatenmark
1 Brühwürfel (aufgelöst in 250 ml Wasser)
1 Dose italienische Pizzatomaten
1 Päckchen Pizzatomaten mit Kräutern
Salz, Pfeffer
Paprikapulver edelsüß
Kräuter nach Wunsch (z.B. Oregano, Basilikum)
Öl zum Anbraten
Zubereitung
Die Zwiebel und die Zucchini würfeln, den Lauch, den Knoblauch und die Möhren und in Scheiben schneiden. Das Hack mit Pfeffer und Paprikapulver verkneten und in einer heißen Pfanne im Öl krümelig braten. Anschließend in einem Topf etwas Öl heiß werden lassen und zunächst die Zwiebeln anschwitzen, dann das restliche Gemüse hinzugeben und kurz mitgaren. Das Tomatenmark in den Topf geben und kurz anschwitzen, dann das Hack zufügen. Nun den aufgelösten Brühwürfel und die Tomaten angießen, die Hitze herunterschalten und das Ragout bei kleiner Temperatur 1 1/2 bis 2 Stunden sanft köcheln lassen. Mit den Gewürzen und Kräutern kräftig abschmecken.
Mit frischem Parmesan zu Pasta aller Art servieren.
Wer mag, nimmt Suppengrün und fügt noch den einen oder anderen Schuss trockenen Rotwein hinzu.
4 Kommentare
Irina
01/11/2011 atDa gehört tatsächlich viel Willenskraft dazu, um „die Finger“ aus dem Topf zu lassen :)
Ich habe im Fernsehen mal gesehen, wie Jamie Oliver Bolognese kocht. Wohl aus einem ganzen Stück Rindfleisch. Leider habe ich das Rezept nirgendwo gefunden!
Kochmädchen
01/11/2011 atAber echt, es war furchtbar! :D
Das hört sich auch klasse an. Ich meine, dass man die Bolognese in gewissen Teilen Italiens ausschließlich so kocht; ich selbst habe sie aber noch nie so gemacht. Klingt aber absolut nachkochwürdig. :)
Christof
10/01/2019 atSchon mal falsch in eine originale Bolognese gehört schon mal keine Zucchini
Jule
16/01/2019 atLieber Christof,
vielen Dank für deinen Kommentar. Mein Ragù hat nicht den Anspruch ein „Original“ oder besonders authentisch zu sein, sondern lecker – und das ist es. Das ist ja das schöne am Kochen; jeder hat seinen eigenen Geschmack, seine persönliche Note, sein Geheimrezept. Ich mag eben ab und an Zucchini in meiner Bolognese. Wenn du sie nicht magst, lass sie gern weg.
Viele Grüße
Jule