Hallo, ihr Lieben!
Ich bin große Verfechterin davon, Backwaren Zeit zu geben, um sie den bestmöglichen Geschmack entwickeln zu lassen. Mit Vorteig(en), langer kalter Führung, zumindest aber Übernachtgare, Gare im Bäckerleinen, usw. In einem Alltag mit Kleinkind, der oft unberechenbar ist und Spontanität erfordert, ist dies leider nicht immer machbar und die Alternative für mich war bisher, weniger selbst zu backen und Brot zu kaufen. Doch selbst vom Bio-Bäcker hat uns das Brot nicht immer geschmeckt; ganz davon zu schweigen, dass die Verkäuferinnen regelmäßig ins Grübeln verfallen, wenn man für seine kleine Tochter nach einem „weichen“ Brot fragt. Meist herrscht nach dem abgelehnten Weißbrot-Vorschlag schweigsame Ratlosigkeit.
Also war ich auch weiterhin auf der Suche nach geschmacklich überzeugenden, aber schnell herzustellenden Alternativen für den heimischen Ofen. Und ich habe sie gefunden. Als ich bei Greenway36 die Expressbrötchen sah, hielt mich nichts mehr vom Nachbacken ab und ich vertraute der verheißungsvollen Optik, um noch am selben – überraschend kinderfreien – Nachmittag ein Blech zu backen.
Und die Brötchen sind wirklich eine Wucht! Direkt nach dem Backen sind sie fein knusprig mit leicht splitternder, krachender Kruste und die Krume wattig weich und malzig-aromatisch. Danach wird die Krume ein wenig kompakter, doch auch dann ist der Geschmack wirklich hevorragend. Und das Beste an ihnen: innerhalb von zweieinhalb Stunden stehen sie fix und fertig auf dem Tisch. Das macht sie für mich zum idealen Sonntagsfrühstücksbegleiter.
Rezept
Schnelle Weizen-Schnittbrötchen mit Malz
Das im Originalrezept angegebene Backmalzpulver habe ich durch die flüssige Variante ersetzt. Solltet ihr die Pulverform verwenden, wird diese einfach mit dem Mehl und dem Salz verrührt, bevor das Hefe-Wasser-Gemisch hinzugegeben wird.
Zutaten
400 g Weizenmehl, Type 550
15 g flüssiges Backmalz
8 g Salz
16 g Frischhefe
225 Wasser, handwarm
1 EL Öl
Zubereitung
V.l.n.r.: Bild 1: Nach dem Kneten, Bild 2: Nach dem ersten Gehen, Bild 3: Rundgewirkte Teiglinge, Bild 4: Nach dem Einschneiden, Bild 5 und 6: Nach dem Backen
Backofen auf 50°C (Umluft) vorheizen.
In der Schüssel der Küchenmaschine das Mehl mit dem Salz vermischen. Im lauwarmen Wasser die Hefe sowie das Backmalz auflösen, anschließend zum Mehl in die Schüssel gießen. Den Teig nun zunächst für drei Minuten auf kleinster Stufe kneten lassen, anschließend das Öl langsam hinzugießen und weitere sechs Minuten auf der nächst höheren Stufe verkneten. Es sollte ein mittelfester, nicht klebriger Teig entstehen.
Den Backofen ausschalten, die Ofenlampe jedoch angeschaltet lassen. Die Schüssel mit dem Teig mit einem Küchentuch abdecken und für 30 Minuten im Ofen ruhen lassen.
Nach dieser Zeit den Teig auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche geben und mit einer Teigkarte 12 kleine Brötchen von je ca. 55 g abstechen. Wer mag, formt an dieser Stelle größere Brötchen, wiegt zunächst den gesamten Teig ab und teilt ihn dann durch die gewünschte Brötchenanzahl. Teigreste werden den Teiglingen nun in der Mitte aufgelegt und beim Rundwirken mit eingearbeitet. Die Teiglinge auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen, nochmals mit einem Küchentuch abdecken und für weitere 30 Minuten im Ofen gehen lassen.
Den Ofen auf 230°C (Umluft) hochheizen, nebenbei die Brötchen mit Wasser abstreichen und mit einem scharfen Messer einmal einschneiden. Eine kleine Schale mit kaltem Wasser bereit stellen und anschließend die Brötchen in den heißen Ofen geben. Sofort das kalte Wasser auf den Ofenboden kippen (Vorsicht, Verbrühungsgefahr!) und den Ofen schließen.
Die Brötchen für ca. 15 bis 18 Minuten backen. Zum Auskühlen auf ein Kuchengitter geben.
***
Ich habe die Brötchen noch einmal direkt vor und nach dem Backen mit Wasser abgestrichen, insgesamt also dreimal. So bekamen sie eine schöne splittrige Kruste.
Ich kann euch nur dringend empfehlen, diese kleinen leckeren Kerlchen einmal nachzubacken. Ihr werdet – wie ich – sicher bald um Nachschub gebeten werden. :)
Liebe Grüße
18 Kommentare
S-Küche
04/05/2015 atDie sehen zum in den Rechner beißen lecker aus!
Ganz herzlichen Dank für euren Beitrag.
Liebe Grüße,
Simone
Jule
05/05/2015 atIch freu mich, dass sie dir so gut gefallen. :) Danke für das schöne Event – ich hoffe, es kommen noch viele tolle Frühstücksideen dazu!
Liebe Grüße
Jule
Claudia
16/05/2015 atDiese Brötchen sehen sehr lecker aus.
Was bewirkt das Backmalz aus dem Rezept?
LG Claudia
Jule
16/05/2015 atDas sorgt für eine röschere Kruste und eine lockere Krume. Außerdem erhalten die Brötchen so einen fein malzigen Geschmack – sehr lecker. Falls du kein Backmalz hast, dürfte Honig ebenso funktionieren.
Liebe Grüße
Jule
Claudia
16/05/2015 atVielen Dank für die schnelle Antwort, dann mache ich mich mal auf die Suche nach Backmalz.
Liebe Grüsse
Claudia
Jule
16/05/2015 atSehr gern. :) Im Shop von Ketex gibt es flüssiges Backmalz (enzyminaktiv) – das habe ich verwendet – und bei Amazon dürftest du auch Pulver bekommen.
Liebe Grüße und gutes Gelingen!
Jule
Wos zum Essn
18/05/2015 atVerrückt, das Rezept ist mir damals total durchgeflutscht… Gut, dass ich es in Simones Zusammenfassung nochmal erblickt habe, muss ich unbedingt ausprobieren. Die goldene Kruste sieht echt genial lecker aus <3
Bekommt man Backmalz auch in Reformhäusern?
Liebe Grüße,
Sabine =)
Jule
18/05/2015 atLiebe Sabine,
schön, dass dich die Brötchen zu uns locken konnten und du ihrer splitternden Kruste nicht widerstanden hast. :)
Es gibt flüssigen Gerstenmalz Extrakt von Demeter, den könnte es also im Reformhaus oder Bioladen geben. Ansonsten kann ich dir nur empfehlen, online zu bestellen – so hab ich es gemacht.
Würde mich freuen, die Brötchen demnächst auch bei dir zu finden!
Liebe Grüße
Jule
Wos zum Essn
21/05/2015 atbei essenszeug bin ich irgendwie noch etwas altmodisch und kaufs mir am liebsten im laden^^ supi, dann halte ich bei den nächsten biomarkt- und reformhausbesuchen mal meine glubschäugchen offen :) danke für die tipps =)
Jule
22/05/2015 atGerne! Wünsche dir viel Erfolg!
Margarete Pettit
30/04/2018 atKann ich anstatt frish Hefe auch instand Trockenhefe nemen und wieviel
Jule
09/05/2018 atLiebe Margarete,
ich habe die Brötchen noch nicht mit Trockenhefe probiert. Du kannst die frische Hefe aber grundsätzliche durch Trockenhefe ersetzet; ein Päckchen Trockenhefe entspricht in etwa einem halben Würfel (16 g) frischer Hefe. Viel Spaß beim Probieren!
Liebe Grüße
Jule
Marianne Reichert
21/05/2021 atSchade! Total misslungen = zu platt zu fest
Und und und. Bin eine erfahrene Köchin und Bäckerin ( habe u.a. dieses Fach in der Schule unterrichtet).
Peter
12/09/2021 atHallo aus Bochum,
Egal nach welchem Brötchenrezept ich backe, ich kriege die Dinger nicht knusprig. Was könnte falsch laufen?
Grüße
Peter
Jule
29/01/2022 atHallo Peter,
das ist aus der Ferne schwer zu beurteilen und ich habe das Problem selbst noch nicht gehabt. Falls du mit Umluft gebacken hast, könntest du es mal mit Ober-/Unterhitze versuchen, oder umgedreht. Auch könntest du mal deinen Ofen überprüfen, ob er die Temperatur überhaupt erreicht. Denn wenn es unabhängig vom Rezept zu keiner röschen Kruste kommt, liegt es vielleicht nicht am Rezept.
Hilft dir das ein wenig?
Liebe Grüße
Jule
Peter
12/09/2021 atÜbrigens, Backmalz verwende ich immer.
Peter
03/10/2021 atMoin moin,
Alles klappte gut. Nur knusprig werden sie wohl nicht. Sie kühlen gerade ab, hab alles gemacht wie im Rezept. Die Untwrseite pappt aber bei einigen Brötchen am Backpapier fest, sie sind auch von unten relativ feucht. Sie standen in der Mitte des Ofens. Mal sehen, wie sie gleich schmecken.
Jule
29/01/2022 atHi Peter,
bitte entschuldige meine späte Antwort. Wie haben sie denn geschmeckt?
Liebe Grüße
Jule