Hallo, ihr Lieben!
Ich habe es schon manchmal schwer mit meiner wenig mutigen kleinen Esserin und einem vermeintlichen Bauern, der nur das isst, was er kennt (und das, was er einmal nicht mochte, kategorisch ablehnt); mit manchen Sachen brauche ich den beiden von vornherein nicht kommen. Spargel zum Beispiel, oder Rhabarber. Was wäre es für eine trostlose Saison für die beiden, wenn sie nicht wenigstens Erdbeeren gerne naschen würden … Oder für mich, wenn ich nicht immer wieder versuchen würde, sie an neue oder bisher ungeliebte Geschmäcker heranzuführen.
Ich gebe es ja zu, manchmal ist es ganz schön frustrierend, wenn der Mann als Antwort auf die Frage, ob er den neu kreierten Salat kosten möchte, scherzhaft antwortet: „Auf gar keinen Fall!“ – dann aber auch tatsächlich nicht probiert. Aber gut, mit manchen Dingen finde ich mich einfach ab und freue mich im Anschluss, dass so mehr für mich bleibt. Meine Revenge folgt dann meist kurze Zeit später in Form von etwas Süßem, dem beide Liebsten nur schwer widerstehen können. Und schau an, der in diesem Fall in einem saftigen Streuselkuchen versteckte Rhabarber fand dann doch die Zustimmung des kritischen Bauern. Geht doch! :)
Der Kuchen hat aber auch einfach alles, was ein guter Streuselkuchen zu bieten haben sollte: einen lecker-lockeren Boden, eine saftige Schicht Käsekuchen Creme, Obst (gut, in diesem Fall – botanisch gesehen – Gemüse) und krachend-knusprige Streusel. Kein Wunder also, dass selbst der standhafteste Rhabarber-Verschmäher kleinbei gibt und immer wieder begeistert zugreift. Wenn ich euch jetzt noch verrate, dass der Kuchen innerhalb von 10 bis maximal 15 Minuten backfertig ist, dann sollte es euch nicht länger fern vom Ofen halten. Probiert ihn schnellstens aus!
Rhabarber-Vanilla-Cheesecake auf Quark-Öl-Teig mit Mandelstreuseln
Der Kuchen ist ein wahres Organisationstalent für Nichtorganisierte. Dadurch, dass alle seine Schichten innerhalb weniger Minuten und mit minimalem Aufwand in jeweils einer Schüssel zusammengerührt werden, ist er ruckzuck in die Form geschichtet. Nicht einmal der Quark-Öl-Teig muss ausgerollt, sondern lediglich mit den Fingern in die Form eingearbeitet werden.
Das Rezept ist daher ein wenig anders aufgebaut als sonst: Nach den Zutaten jeder Schicht wird der Arbeitsschritt kurz beschrieben; die Zubereitung beinhaltet nur noch das endgültige „Bauen“ des Kuchens und sein Backen.
Ich habe den Kuchen in einer Springform mit 28 cm Durchmesser gebacken; für ein Blech verdoppelt einfach die Zutaten.
Zutaten
3 bis 4 Stangen Rhabarber, mit 1 EL Zucker vermengt
… für eine Stunde (oder über Nacht) abgedeckt ruhen lassen
Für die Vanilla-Cheese-Creme
200 g Doppelrahmfrischkäse
60 g Zucker
1 Eigelb
Mark einer Vanilleschote
… mit einem Schneebesen verrührt
Für die Streusel
90 g Butter, zerlassen
75 g Weizenmehl
50 g gemahlene Mandeln
90 g Zucker
… mit der Hand verknetet und bis zur weiteren Verwendung im Kühlschrank geparkt
Für den Quark-Öl-Teig
200 g Weizenmehl
1/2 Päckchen Backpulver
60 g Milch
60 g Rapsöl (oder anderes neutrales Öl)
50 g Zucker
125 g Quark, Halbfettstufe
… mit einem Holzlöffel vermengt
Außerdem
1 EL gemahlene Mandeln
Fett für die Form
Zubereitung
Den Ofen auf 180° C (Umluft) vorheizen.
Nachdem alle Schichten des Kuchens bereits vorbereitet sind, muss nun nur noch geschichtet werden: Zunächst den Quark-Öl-Teig mit den Fingern in eine gefettete Springform (Durchmesser bei mir 28 cm) drücken und dabei einen Rand hochziehen. Darauf einen Esslöffel gehackte Mandeln streuen und den Boden mit dem gut abgetropften Rhabarber belegen. Nun die Vanilla-Creme obenauf geben und mit den Streuseln abschließen.
Den Kuchen für 30 bis 35 Minuten im heißen Ofen backen. In der Form auskühlen lassen und dann – nach so viel Zurückhaltung – endlich genießen!
Das war er nun also, der süße Abschluss unserer saisonalen Woche. Es hat uns viel Spaß gemacht, die Saison so richtig auszukosten und mit leckeren Früchten während ihrer Hochzeit neue Rezepte zu kreieren, Dinge auszuprobieren, die wir so noch nicht gegessen haben – und die Liebsten über den eigenen Schatten springen zu lassen, wenn es darum geht, ewig Verschmähtem doch eine Chance zu geben.
Seid gespannt, was euch nächste Woche bei uns erwartet. Newsletter-Abonnenten erhalten wie immer eine kleine Vorschau. :)
Habt einen guten Start die Woche!
8 Kommentare
Dagmar
01/06/2015 atEin Traum, gefällt mir gut mit der Füllung. Geht sofort auf meine Nachbackliste!
LG Dagmar
Jule
02/06/2015 atDas freut mich, liebe Dagmar! Ich hoffe, du wirst ebenso begeistert sein, wie ich. :)
Liebe Grüße
Jule
Frederik Schafmeister
06/04/2016 atSehr geile Idee, da freut man sich schon auf die Rhabarber Saison =) das muss ich unbedingt mal ausprobieren…Auch sonst sehr ansprechend gestaltete Seite!
Würde mich freuen, wenn du auch mal bei mir vorbeischaust =)
Liebe Grüße, Fred
Jule
17/04/2016 atLieber Fred,
jetzt ist die Rhabarber-Saison ja mittlerweile da – vielleicht probierst du dich also mal an dem Cheesecake?
Sehr nett hast du es bei dir drüben! :)
Liebe Grüße
Jule
eveline
15/05/2018 atHallo, hört sich gut an und schmeckt mit Sicherheit sehr lecker – muss ich direkt ausprobieren. Danke euch. eveline
Jule
16/05/2018 atLiebe Eveline,
wie schön, dass wir Dir Lust machen konnten, den Kuchen zu backen. Wir sind so gespannt, wie er dir schmeckt! Berichte dann doch mal.
Liebe Grüße
Jule
Snoopy13
15/05/2020 atHallo!
Hat jemand es schonmal mit der doppelten Menge Vanilla—Cheese—Crememasse probiert?
Jule
01/02/2021 atHallo Snoopy,
da der Grundteig ein kompakter Quark-Öl-Teig ist, sollte das funktionieren. Berichte doch mal! :)
Liebe Grüße
Jule