Hallo, ihr Lieben!
Ich melde mich vorsichtig zurück. Vorsichtig deshalb, weil die aktuellste Erkältung gerade erst überstanden ist und ich keine Prognose wagen möchte, dass das vorerst alles gewesen ist. Ich habe es wohl unterschätzt, das Mama-Sein eines Kita-Kindes, die ersten Viren, Bazillen, fiesen Keimmonster, die das kindliche Immunsystem stärken sollen – und das der Eltern auf die Probe stellen (bereits das vierte Mal in diesem Jahr …). Ich hoffe, jetzt wo sich der Frühling mit viel Sonne und warmen Temperaturen meldet, hält auch die krankheitsfreie Phase an und wir kommen ein wenig zur Ruhe. Ruhe, die auch mehr Zeit für den Blog beinhaltet, denn es gibt Vieles, das ich gern mit euch teilen möchte und das bisher liegen geblieben ist.
Wie zum Beispiel diese Rinderrouladen. Ich muss gestehen, dass ich lange Zeit zu Fertigtüten gegriffen habe, um eine kräftige dunkle Soße zu bekommen. Zum einen wusste ich es nicht besser, zum anderen hat mir die Soße (in meiner jugendlichen Einfältigkeit) tatsächlich geschmeckt. Seit vielen Jahren ist meine Küche nun schon „tütenfrei“, doch auch Rouladen kamen bei uns immer seltener auf den Tisch. Trotz dem ich immer mal wieder verschiedene Varianten ausprobierte, wie die
Rinderrouladen nach Sauerbraten Art mit Butternusspüree
oder die
Schlanken Rinderrouladen mit Gemüsesoße und Pastinakenpüree
hat mir die klassische Version mit herzhafter Soße gefehlt. Damit ist jetzt Schluss, denn ich habe das perfekte Rezept gefunden, das mich rundum glücklich und zufrieden macht, ganz ohne Geschmacksverstärker oder Aromen aus den einstigen „Zaubertüten“. Eine Portion selbstgemachten Apfel-Rotkohl dazu, samtige Klöße oder Kartoffeln und ich bin zusammen mit der kräftig-herzhaften Soße im siebenten Rouladen-Himmel.
Rezept
Saftige Rinderrouladen mit kräftig dunkler Soße und Apfel-Rotkohl
Um die Soße besonders geschmacksintensiv und dunkel zu bekommen, müssen die Rouladen und das Wurzelgemüse kräftig angebraten werden, was am besten in einem gusseisernen Topf oder Bräter gelingt. Nehmt euch Zeit dafür und unterschätzt diesen Vorgang nicht; er belohnt euch am Ende mit einer wirklich traumhaften Soße.
Den Rotkohl bereite ich grundsätzlich aus einem kleinen Kopf Rotkohl zu, der einen großen Topf voll ergibt. Reste friere ich portionsweise ein und habe so nur einmal Arbeit für mindestens ein weiteres halbes Jahr.
Zutaten Rouladen
4 Rinderrouladen, plattiert
2 kleine Zwiebeln, in Spalten geschnitten
4 Gewürzgurken, längs geviertelt + 200 ml Gurkensud für die Soße*
4 Tl Senf, mittelschwarf
4 Scheiben Schwarzwälder Schinken
Meersalz, Schwarzer Pfeffer (frisch gemahlen)
Ein großes Bund Suppengrün, fein gewürfelt
* 200 ml Gurkensud
1 Tl Senf
2 EL Tomatenmark
2 große Gläser Wasser (ca. 500 ml) mit einem EL Rinderbrühe, instant (oder Rinderfond)
Meersalz, Schwarzer Pfeffer (frisch gemahlen)
Öl oder Butterschmalz zum Anbraten
Speisestärke zum Binden in etwas Wasser oder einem halben Becher Sahne gelöst
Zubereitung Rouladen
Die plattierten Rouladen mit jeweils einem Tl Senf bestreichen, mit Salz und Pfeffer würzen, mit einer Scheibe Schinken sowie einem Viertel der Zwiebeln und einer Gurke belegen; anschließend aufrollen und mit Zahnstochern feststecken.
In einem großen Topf oder Bräter das Fett erhitzen und die Rouladen rundherum scharf anbraten. Dann das Fleisch herausnehmen und beiseite stellen, während nun das Gemüse angebraten wird. Das Tomatenmark einrühren, Salz und Pfeffer hinzugeben und nach einigen Minuten des Röstens mit Brühe ablöschen. Gurkensud und Senf hinzugeben. Die Rouladen in das Gemüse betten, den Deckel auflegen und die Rouladen bei kleiner Stufe für ca. zwei Stunden sanft gar schmoren.
Die Rouladen nach Ende der Garzeit herausheben, das Gemüse durch ein Sieb schütten und die Flüssigkeit auffangen. Ich habe die Soße dann mit ein wenig in kaltem Wasser oder Sahne gelöster Speisestärke abgebunden (stattdessen können beim Anbraten des Gemüses auch zwei EL Mehl mit angeschwitzt werden). Das Gemüse kann auch püriert als Soße oder in Stücken als Beilage gereicht werden.
Wer die klassische Soßenvariante beibehalten, aber bei der Füllung experimentieren möchte, probiert ruhig einmal Schwarzwälder Schinken und Porree oder Zwiebel und Wiener Würstchen. Letzteres ist vor allem bei Kindern sehr beliebt.
1 kleiner Kopf Rotkohl (ca. 2 Kilo), fein gehobelt
4 säuerliche Äpfel (z.B. Boskop), in Stücke geschnitten
2 Zwiebeln, gewürfelt
3 Nelken
3 kleine Lorbeerblätter
2 El Zucker
800 ml Wasser
2 EL Preiselbeeren, aufgelöst in 250 ml Wasser
3 EL Gänseschmalz
Salz, Pfeffer
Zubereitung Apfel-Rotkohl
Das Gänseschmalz in einem großen Topf zerlassen, anschließend die Zwiebeln und die Äpfel hinzugeben und zusammen mit dem Zucker kurz anschwitzen. Dann den Rotokohl sowie die restlichen Zutaten – bis auf die in Wasser gelösten Preiselbeeren – hinzugeben und ca. eine bis eineinhalb Stunde/n kochen lassen. Bei Bedarf von Zeit zu Zeit Wasser nachgießen. Sobald der Kohl die gewünschte Bissfestigkeit erreicht hat, die Preiselbeeren hinzugeben und ein letztes Mal mit Salz und Pfeffer abschmecken.
6 Kommentare
Femme Noble
24/03/2015 atHello ♥
schöner Beitrag! Ich koche auch total gerne, Dein Rotkraut werde ich mal nach kochen! Leccccker, da bekommt man direkt Hunger.
Liebe Grüße
Kochmädchen
24/03/2015 atHuhu!
Danke schön! Das würde mich freuen! Rotkohl selbst zu machen ist fast so einfach, wie ein Glas aufzuschrauben. :) Ich kaufe seitdem jedenfalls keins mehr.
Liebe Grüße
Jule
Sabine Finkel
10/07/2016 atHallo Kochmädchen,
Das ist ein seh schöner Beitrag, Ich koche viel und sehr gerne mit meinem Freund und dieses Rezept hat es uns angetan. Morgen wollen wir deine Rinderrolladen Nachmacnhem :) Vielen Dank für das Rezept, PS die Bilder in deinen Beiträgen sind echt Super.
LG Sabi
Jule
18/07/2016 atLiebe Sabi,
lieben Dank für das Lob! Wie sind die Rouladen denn geworden? :)
Liebe Grüße
Jule
Aldona
01/08/2016 atdanke für das Rezept :)
Jule
06/08/2016 atSehr gern. :)
Viele liebe Grüße
Jule