Hallo, ihr Lieben!
Ich liebe Dänemark! Ich bin jedes Jahr mindestens einmal hier im Urlaub, weil ich mich in Land und Leute verliebt habe. Mit dem ersten Mal. Seither fühlt sich die „Tour nach oben“ jedes Mal wie nach-hause-kommen an und die eigentliche Fahrt nach Hause wie ein einziges Fernweh. Sobald ich die Landesgrenze hinter mir lasse, habe ich das Gefühl, etwas vergessen zu haben – ein Stück von mir – und ich würde am liebsten zurückfahren, um es zu holen. Und dann hält mich allein der Gedanke aufrecht, dass es kein Abschied ohne Wiederkehr ist, allenfalls ein „Auf Wiedersehen“.
Doch noch bin ich hier, beobachte eine Möwe dabei, wie sie ein Stück für sie auf den Rasen geworfenes Brot schnappt und noch mal nachlangen muss, weil es ihr aus dem Schnabel gerutscht ist. Dann traut sich auch eine zweite, die bisher nur gekreist ist, sich steilen Flugs in den Garten zu stürzen und sich das näher zu besehen, was ich ihr vom Frühstück übrig gelassen habe.
Und ich plane im Kopf, was ich mit den restlichen 350 g Lachs mache, den ich gestern im Fischladen am kleinen verträumten Haven mitten in der Stadt gekauft habe. Ihr müsst wissen, dass ich mittlerweile so „gut“ Dänisch kann, dass ich Brötchen bestellen, fragen ob ich mit Euro zahlen kann und natürlich – wenn man mich in ein Gespräch verwickeln möchte – ohne in Schweißperlen auszubrechen antworte, dass ich kein Dänisch verstehe und/oder spreche. Mit diesen drei Sätzen komme ich wunderbar durch den gesamten Urlaub und ab und an versuche ich mich auch darin, Sachen von Schildern abzulesen, die zum Beispiel beim Bäcker auf die Waren verweisen.
Besagter hyggeliger Fischladen bot gestern 500 g Lachs für eine runde Anzahl an Kronen an. Mh, 500 g für mich alleine (Herr KM ist ja kein Lachs) sind ganz schön viel, aber die werden schon nicht alt. Und „en half Laksefilet“ zu bestellen ist allemal besser, als mit Händen und Füßen zu hantieren. Also bestellte ich und man verstand mich. Der nette Fischmann maß erst mit dem Messer ab (was sehr gekonnt aussah), teilte dann die Seite Lachs und warf meine auserwählte Hälfte galant auf die Waage. 650 g! Nicht 400, nicht 500, 650 g! Und dann … Tja, die Dänen haben es drauf. Ein entschuldigendes Lächeln, ein hilfloses Heben der Schultern und ich hörte mich sagen „o.K.“ – und kaufte 650 g Lachs. Ganz für mich allein.
Herrn KM, der draußen wartete, habe ich dann schonend beigebracht, dass es keinen Kuchen mehr gibt, da ich unser Tagesgeld für den lächelnden Fischmann ausgegeben habe. Glücklicherweise hatte er ein Eis im Bauch, das hat ihn dann augenblicklich besänftigt. ;)
Und so fuhr ich mit stolzer Beute zurück in unser Ferienhäuschen und überlegte, was ich Nettes mit meinen (650 g !!!) Laksefilet anfangen könnte. Mit der ersten Portion zauberte ich dieses kleine, aber sehr feine Gericht. Beinahe ein Klassiker mit der Kombination aus Lachs, Erbsen und einer Zitronen-Sahne-Soße. Ein wenig raffierter wird es durch eine gute Portion Parmesan und richtig legendär macht es die Tatsache, dass Herr KM (mein Lachs?-pfui!-findender kleiner Bauer) davon kostete – und begeistert war! Falls ihr auch einen besonders kritischen Esser zu Hause habt, lasst euch doch auch mal so schön überraschen, ob ihm diese Kombination Worte des Lobes entlocken kann. :)
Was ist drin
2 Stück Lachs, gewaschen, von der Haut getrennt, in Würfel geschnitten
1 Becher Sahne
5 EL Parmesan
5 EL Erbsen (TK)
3 EL Zitronensaft
Abgeriebene Schale einer Bio-Zitrone
Meersalz
Schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen
Wie wird’s gemacht
Pasta al dente kochen.
Die Sahne mit dem Zitronensaft in einem Topf erhitzen, den Parmesan darin schmelzen lassen und die Erbsen hineingeben. Nach drei Minuten den Lachs für weitere drei bis fünf Minuten bei geschlossenem Deckel und milder Hitze garen. Mit Salz und Pfeffer kräftig abschmecken und die Pasta mit Parmesan bestreut servieren.
Statt Zitrone passt auch wunderbar Limette zum Lachs!
Wohin fahrt ihr am liebsten in den Urlaub und warum? Schreibt mir doch mal einen Kommentar!
8 Kommentare
Asti
08/09/2013 atJammi, dass ist ein sehr schönes und einfaches Gericht! Das werde ich nächste Woche mal machen. Haben schließlich genug Lachs für das nächste halbe Jahr gekauft.
Ich fahre sehr gerne nach Cuxhaven. Ein bis zwei Mal im Jahr, sofern es die Zeit zulässt. Als Kind habe ich dort meine Kindheit verbracht, Sommer für Sommer, aber auch mal im Herbst oder Winter. Zu jeder Jahreszeit ist es dort schön. Ich setze mich ins Auto und bin je nach Verkehrslage in 2 1/2 h bis 3h oben an der Nordsee. Ja, die Nordsee. Ich liebe das Watt, den Strand mit seinen Strandkörben und die Alte Liebe.
Das war sie, meine kleine Liebeserklärung an meinen liebsten Urlaubsort. :-)
Kochmädchen
08/09/2013 atLiebe Asti,
das hast du schön geschrieben! Ja, die Nordsee. Es ist schon beeindruckend, die Sache mit der Ebbe und der Flut. Innerhalb weniger Stunden kommt und geht das Wasser. Sowas ist man als Stadtmensch und Ostseereisende ja gar nicht gewohnt. Ich kann deine Liebe nur allzu gut verstehen, gerade, wenn dich noch dazu Kindheitserinnerungen immer wieder hinlocken. :)
Würde mich freuen, wenn du das Rezept mal probierst. Dann hast du direkt ein Portiönchen Lachs weniger zu verfrieren. :) Meld dich doch dann mal, wie es geschmeckt hat!
Lieben Dank, dass du dir die Zeit für einen Kommentar genommen hast – hat mich sehr gefreut!
Conny Böttcher
08/09/2013 atHallo..
wir lieben auch Dänemark und sind immer in Blavand…tja und Lachs gabs auch grad bei uns auf dem Tisch…lecker gegrillt mit Blaubeermeerettich und Salat…ein Gedicht…wir lieben die Nordsee und Fisch…Dein Essen gibt es auch des Öfteren….Bin durch Zufall auf deine Seite durch Blogconnect gekommen und dein Blog gefällt mir super und schon hast du eine neue Verfolgerin…Dir noch viel Spaß in Dänemark…wir fahren ende September noch mal hin…schon das zweite Mal dieses Jahr…also sei lieb gegrüßt und genieße den Urlaub…
Conny
Kochmädchen
09/09/2013 atHallo Conny,
Blaubeermeerettich klingt fantastisch. Hast du ihn selbstgemacht?
Angeregt durch deinen netten Kommentar landete der restliche Lachs bei mir auch auf dem Grill. Nur mit etwas Schnittlauchbutter und Zitrone und er war fantastisch. Ich werde mich übrigens nie mehr beschweren, dass ich zu viel Lachs gekauft habe – es hätte sogar noch ein Portiönchen mehr sein dürfen. :)
Ich freue mich sehr, dass du nun öfter bei mir vorbei schaust!
Liebe Grüße von Dänemarkliebhaberin an Dänemarkliebhaberin! :)
Sunny
11/09/2013 atWo das sieht aber lecker aus! Bekommt man gleich Hunger. Einen schönen Blog hast Du. :) Werde jetzt sicher öfter vorbei schauen. In Dänemark war ich leider noch nicht, aber ich hab schon so viel tolles gehört, dass ich da unbedingt mal hin möchte. Liebe Grüßle Sandra
Kochmädchen
12/09/2013 atHi Sandra,
Dänemark ist wirklich wunderschön, du wirst es lieben!
Danke schön für das Kompliment – kann ich nur zurück geben!
Liebe Grüße
Jule
Mirela
14/09/2013 atdas schaut soooo lecker aus!!! ich liebe lach-sahne soße mit pasta, erbsen waren noch nicht dabei aber das wird sich ändern! ;)
finde dein blog ganz, ganz toll! lg, m.
Jenny Wilboent - TischLineDeckDich
27/09/2013 atOooojeh, cremige Parmesan-Zitronen-Sauce, genau mein Geschmack. Schon mit Hähnchenfrikadellen probiert, Kasseler, und jetzt Lachs. Legger :) Lesezeichen erstellt ;-)