Hallo, ihr Lieben!
Eines der Gerichte aus meiner Kindheit ist die Putenoberkeule mit Backobstsoße. Es hat eine lange Tradition und wurde bei uns zumeist an Heiligabend gegessen, auf den der erste Weihnachtsfeiertag mit Gänsebraten bei meinen Großeltern folgte. Kartoffelsalat mit Würstchen, das war nicht feierlich genug und ich muss ehrlich sagen, an diesem Gedanken halte ich bis heute fest. Das Rezept für die Putenoberkeule ist aus diesem Grund eines der ersten, das es auf den Blog geschafft hat und begeistert mittlerweile nicht nur mich, sondern auch meine eigene Familie.
Putenoberkeule im Bratschlauch garen
Da wir uns an den Festtagen im letzten Jahr – wie auch in dem davor – jedoch für Gänsekeulen aus dem Bratschlauch mit fruchtiger Beifußsoße entschieden haben, musste für die vorsorglich gekaufte Putenoberkeule eine herzhafte Idee her. Und da das Geflügel im Bratschlauch so toll saftig und nach einer kurzen Backzeit auf dem Blech auch fantastisch knusprig geworden war, habe ich diese Garmethode auch für meine Putenoberkeule gewählt.
Der Papa war begeistert. Die Kinder haben die Beilagen gegessen. Aber man kann auch nicht alles haben als Mama, die des Öfteren auf die wahnwitzige Idee kommt, etwas anderes als das Altbekannte aufzutischen. ;)
Ich, ich bin jedenfalls sehr zufrieden mit mir. Die Putenoberkeule ist im Bratschlauch genauso saftig geworden, wie ich es mir gewünscht hatte. Ihr Fleisch zerfiel beim ersten zarten Anstupsen mit der Gabel und die Haut krachte bei jedem Bissen. Das mit ihr gegarte Gemüse und die Beifußzweiglein ergaben noch dazu eine fein würzige Soße.
Wenn euch bei dem anhaltenden und unbarmherzigen Winter nach etwas wohlig Warmem für Bauch und Seele ist bei dessen Zubereitung Ofen und Herd sauber bleiben, der Abwasch überschaubar ist, dann zückt schon mal die Einkaufsliste – denn natürlich habe ich das Rezept für euch!
Rezept
Saftige Putenoberkeule aus dem Ofen im Bratschlauch gegart mit knuspriger Kruste
Im Bratschlauch kann sämtliches Lieblingsgemüse mitgegart werden (z.B. Pastinaken, Porree, Kohlrabi, Blumenkohl, Steckrübe, etc.). Es ist Geschmacksträger für die fein würzige Soße.
Zutaten
1 Putenoberkeule (ca. 1,4 kg)
3 mittelgroße Zwiebeln, geschält und in Spalten geschnitten
6 Möhren, längs geviertelt und halbiert
2 große Knoblauchzehen, geschält und angedrückt
Ein Sträußchen Beifuß
Meersalz
Schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen
Paprikapulver edelsüß
Etwas Speisestärke, aufgelöst in kaltem Wasser, zum Binden der Soße
Etwa 750 ml Brühe
Außerdem: Bratschlauch zum Zuschneiden
Zubereitung
Den Ofen auf 180° C vorheizen. Den Bratschlauch vorbereiten. Dazu die Länge eines Backblechs plus an jeder Seite etwa 15 Zentimeter mehr nehmen, damit die Enden großzügig verschlossen werden können. Den Schlauch auf das Backblech legen und eine Seite fest verbinden.
Die Putenoberkeule waschen, trockentupfen und von beiden Seiten kräftig mit Salz, Pfeffer und Paprikapulver einreiben. Das Gemüse in den Bratschlauch legen, den Beifuß obenauf verteilen. Die Gemüsebrühe angießen und die Putenkeule darauf platzieren. Den Bratschlauch fest verschließen und oberhalb wenige Zentimeter einschneiden.
Das Backblech in den Ofen geben und die Keule etwa eineinhalb bis zwei Stunden backen. Anschließend die Keule entnehmen und auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech für etwa 10 Minuten unter dem Grill knusprig braten (200° C).
Die Soße durch ein Sieb geben, einmal aufkochen lassen und mit etwas in kaltem Wasser aufgelöster Speisestärke abbinden. Das Gemüse separat dazu servieren.
Dazu passen Apfel-Rotkohl, Klöße, Salzkartoffeln oder Spätzle.
***
Ich wünsche euch einen tollen Tag!
Liebe Grüße
5 Kommentare
Karin
21/12/2017 atdie Putekeulen werde ich Heiligabend meinen beiden männer servieren. Danke fürs Rezept. Karin aus dem tiefsten Rheinland
Jule
14/01/2018 atHallo, liebe Karin,
ich bin spät dran, entschuldige! Wie sind die Keulen denn geworden?
Liebe Grüße ins schöne Rheinland
Jule
Werner Müller
26/05/2018 atMache heute – trotz des fast schon hochsommerlichen Wetters – auch ein Keulchen im Schlauch – gegessen wird dann draussen auf der Terasse – ich mache dazu eine Spinat – Gorgonzola Sauce und frische schmale Bandnudeln aus dem Frischeregal.
Die Sauce – Spinat, Zwiebeln Sahne und viel Knoblauch und eine Spur Muskat wird bei uns gerne auch so zu Spaghetti gegessen wenns mal kein Fleisch sein braucht. Gorgonzola nur ein Hauch. Sonst schlägt er alles tot.
Liebe Grüße an alle – war zum ersten aber nicht zum letzten Mal hier
Werner – Ofenbaumeister, Baubiologe – Drestedt
Jule
13/06/2018 atLieber Werner,
das klingt wunderbar, was du da vorhattest. Wir freuen uns, wenn du uns wieder besuchst und dich inspirieren lässt!
Viele Grüße
Jule
apricot
27/03/2021 atsehr leckeres Rezept. Der Bratschlauch ist für mich eine völlig neue Methode – und ich bin begeistert …
… oberaffengeil – und für Variationen in Gewürzen, Gemüsen und Geschmäckern offen.